Leistungen des Teilhabehauses Bonn
Nachfolgend erhalten Sie Einblicke in beispielhafte, fiktive Biografien von Menschen, die im Teilhabehaus unterstützt werden. Sie haben Gewalt erfahren, sind in eine Abhängigkeit geraten oder verstehen selbst nicht ganz, was mit ihnen los ist. Gemeinsam mit allen Menschen, die im Teilhabehaus betreut werden, entwickeln unsere Gesundheitslots/innen in intensiver Beratungsarbeit ein passendes Programm, das sie genau dort abholt, wo sie sind. Egal was Sie beschäftigt – wir finden gemeinsam mit Ihnen einen Weg zu einem gesünderen und zufriedeneren Leben.
Irina M. (52) „Ich wusste einfach nicht mehr weiter.“
Verheiratet, Mutter von zwei erwachsenen Kindern, Krankenpflegerin, seit 3 Jahren arbeitslos
„Ich habe meinen Job immer gerne und mit viel Leidenschaft gemacht. Dann konnte ich auf einmal nicht mehr. Nicht einmal regelmäßig aufstehen oder Kleinigkeiten im Haushalt erledigen. Ich wusste einfach nicht mehr weiter. Meine Familie war auch völlig hilflos und mit der Situation überfordert, dass ich auf einmal ausgefallen bin und zu nichts mehr in der Lage war. Ich sehe keine Perspektiven mehr. Ich bin erleichtert, dass in der Beratung mit meinem Gesundheitslotsen meine Gesundheit und entsprechende Angebote im Fokus stehen.“
So hilft das Teilhabehaus:
- Beratung durch den/die Gesundheitslotsen/in
- Langfristige Hilfe zur Bewältigung seelischer Beeinträchtigungen durch unsere Netzwerkpartner
- Unterstützung dabei, eine fachärztliche Anbindung zu bekommen
- Empowerment (Angebot zur Stärkung der Selbstwirksamkeit)
- Gesundheitsangebote
- Austausch in einer Gruppe mit Menschen mit ähnlichen Erfahrungen
Adam F. (49) „Aber dann kam die Angst…“
Verheiratet, Vater einer 7-jährigen Tochter, Sicherheitsmitarbeiter, seit einem Jahr arbeitslos
„Ich habe viele Jahre an der Tür gearbeitet, so wie die meisten meiner Kumpels habe ich gut verdient und meine kleine Familie ernährt. Ich habe entschieden, wer in den Laden reinkam und wer nicht. Eines Nachts wurde ich bei der Arbeit mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Nach einer Notoperation und einer Kur habe ich recht schnell wieder angefangen zu arbeiten. Anfangs kam ich zurecht. Aber dann kam die Angst. Ich kann kaum noch schlafen! Ich mache mir ständig Sorgen um meine Familie und bin wie gelähmt. So kann ich nicht weitermachen – ich brauche Hilfe.“
So hilft das Teilhabehaus:
- Beratung durch den/die Gesundheitslotsen/in
- Unterstützung bei der Facharztsuche
- Klärung, ob (vorübergehend) Medikamente notwendig sind
- Unterstützung bei der Therapieplatzsuche
- Stärken stärken durch Empowerment (Angebot zur Stärkung der Selbstwirksamkeit)
- Begleitetes Arbeitstraining auf dem ersten Arbeitsmarkt
- Vermittlung in eine Familienberatung durch Netzwerkpartner
Susanne R. (26) „Ich wollte vieles anders machen.“
Lagerhelferin, seit 2 Monaten arbeitslos
„Ich hatte immer viele Pläne für mein Leben. Ich wollte vieles im Leben anders machen, als meine Eltern es mir vorgelebt haben. Jahrelang erlebte ich Gewalt und wurde wegen jeder Kleinigkeit geschlagen. Sie sagten, ich sei nichts wert. Irgendwann schaffte ich den Absprung ins Heim. Dort war es okay. Nach der Schule wollte ich eigentlich Friseurin werden, dann Kosmetikerin oder Verkäuferin. Ich habe schon viele Jobs ausprobiert, wurde aber immer schnell entlassen. Warum kann nicht endlich mal etwas rundlaufen? Die anderen sagen, es liegt an mir. Vielleicht haben sie Recht. Aber ich bin doch nicht psychisch krank!“
So hilft das Teilhabehaus:
- Beratung durch den/die Gesundheitslotsen/in
- Langfristige Hilfe zur Bewältigung seelischer Beeinträchtigungen durch unsere Netzwerkpartner
- Unterstützung dabei, eine fachärztliche Anbindung zu bekommen
- Empowerment (Angebot zur Stärkung der Selbstwirksamkeit)
- Gesundheitsangebote
- Austausch in einer Gruppe mit Menschen mit ähnlichen Erfahrungen
Ben K. (44) „Und plötzlich ging alles ganz schnell.“
Fliesenleger, seit 4 Jahren arbeitslos
„Seit meinem 15. Lebensjahr konsumiere ich Drogen. Es ging los mit viel Alkohol am Wochenende und ab und zu mal Kiffen. Meine Ausbildung habe ich trotzdem geschafft – deshalb dachte ich, ich hätte es unter Kontrolle. Ich hatte Neugier auf das Ganze! Und wollte immer mehr erleben. Also habe ich angefangen zu koksen, Pillen und Pilze einzuwerfen. Irgendwann bin ich auf Heroin hängengeblieben. Und plötzlich ging alles ganz schnell: Ich bin von einem Job in den nächsten gesprungen, habe Schulden gemacht und meine Freunde haben sich abgewandt. Und jetzt kann ich gar nichts mehr.“
So hilft das Teilhabehaus:
- Beratung durch den/die Gesundheitslotsen/in
- Längerfristige Hilfe durch Suchthilfe
- Beantragung einer Langzeittherapie
- Schuldnerberatung
- Kontakt zu suchtfreien Personen
- Arbeitstraining in einer Holzwerkstatt
Yasmin A. (26) „Albträume haben mich verfolgt.“
Alleinerziehende Mutter von einem Kind (5), Studium Bauingenieurswesen in der Heimat begonnen, durch Flucht nach Deutschland 2016 abgebrochen
„Seit ich hier in Deutschland bin, kann ich nicht durchschlafen. Albträume haben mich verfolgt. Ich habe immer Angst, dass meiner Tochter etwas passiert. Manchmal wird mir alles zu viel und ich bekomme keine Luft mehr. Einmal musste ich schon vom Krankenwagen abgeholt werden, weil ich vor Angst wie gelähmt war. Ich wünsche mir ein ganz normales Leben und will endlich Fuß fassen.“
So hilft das Teilhabehaus:
- Beratung durch den/die Gesundheitslotsen/in
- Unterstützung dabei, eine fachärztliche Anbindung zu bekommen
- Langfristige Hilfe zur Bewältigung seelischer Beeinträchtigungen durch unsere Netzwerkpartner und Unterstützung bei der Therapieplatzsuche
Farouk B. (38) „Alleine schaffe ich es nicht.“
IT-Systemkaufmann, seit 2 Jahren arbeitslos
„Ich bin spielsüchtig und habe dadurch meinen Job verloren. Auch meine Ehe hat stark darunter gelitten. Irgendwann war der Punkt erreicht, an dem ich das Ruder auf der Arbeit, aber auch zuhause nicht mehr herumreißen konnte. Ich weiß, dass ich mit dem Spielen aufhören muss – aber alleine schaffe ich es nicht. Ich bin froh, dass ich im Teilhabehaus die Möglichkeit bekomme, mit Profis daran zu arbeiten!“
So hilft das Teilhabehaus:
- Beratung durch den/die Gesundheitslotsen/in
- Suchtberatung inkl. psychosozialer Beratung durch den Netzwerkpartner
- Vermittlung zur Schuldnerberatung
- Vernetzung mit einer Selbsthilfegruppe
- Empowerment (Angebot zur Stärkung der Selbstwirksamkeit)
- Austausch in einer Gruppe mit Menschen mit ähnlichen Erfahrungen
Reduzierung von finanziellen Abhängigkeiten
Sollten Sie sich in einer schwierigen finanziellen Situation befinden und z.B. verschuldet sein, unterstützen wir Sie auf Wunsch zeitnah mit entsprechenden Beratungsangeboten.
Unterstützung bei der Suche nach Fachärzten und Therapieangeboten
Sie leiden unter gesundheitlichen Problemen? Wir unterstützen Sie bei der Suche nach passenden Fachärzten oder Therapieangeboten.
Arbeitstrainings
Sie sind schon lange „raus“ aus dem Berufsleben oder haben noch nie gearbeitet? Wenn Sie möchten, erhalten Sie mit verschiedenen Arbeitstrainings unserer Netzwerkpartner einen unverbindlichen Einblick in die Arbeitswelt.
Empowerment
Sie würden gerne sicherer auftreten und wieder mehr Dinge „in die eigenen Hände nehmen“? Gemeinsam mit unseren Partnern unterstützen wir Sie dabei, Ihr Selbstbewusstsein zu stärken.
Austausch mit Gleichgesinnten
Manchmal tut es gut, sich mit Menschen auszutauschen, die sich in einer ähnlichen Situation wie man selbst befinden. Im Teilhabehaus Bonn finden Sie dazu Gelegenheit – natürlich auf freiwilliger Basis. Bestimmt haben Sie auch besondere Stärken und Interessen, die Sie vielleicht mit anderen Teilnehmenden teilen möchten.
Gesundheitsangebote
Sie haben die Möglichkeit, mit Hilfe von Expert/innen an Ihren gesundheitlichen Themen zu arbeiten.